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Schlechte SEO – Wenn der Pinguin nur ein Tier ist
Seitdem ich SEO-Workshops und Seminare gebe, habe ich immer wieder mal Teilnehmer, die in der Onlinemarketing-Abteilung eines Unternehmens sitzen oder bei einem Internetportal arbeiten.
Es gibt scheinbar immer noch Leute, die dubiosen „Suchmaschinenoptimierern“ und deren Praktiken aufgesessen sind und, bei Misserfolg, die dümmsten Erklärungen schlucken müssen.
Linkbuilding in den Keller der SERP
Als letztes war bei Firma X wohl ein SEO beauftragt worden, der dem Chef auf Nachfrage unmissverständlich mitteilte, dass das Verlassen des „Sonnensystems der Auffindbarkeit“ wohl kaum an seinem Linkbuilding liegen kann, sondern eher am Inhalt der Internetseite (der sich jedoch angeblich nie geändert hat). Diese dümmliche Antwort wurde nach ca. 2000€ scheinbar unhinterfragt geschluckt und hingenommen. Allerdings erzählt mir das Backlinkprofil dann doch eine ganz andere Geschichte…
Die Liste der Linktexte möchte ich aus o.g. Gründen hier nicht veröffentlichen, ich kann Euch aber versichern, dass hier auch noch auf eindeutige harte Money-Keywords verlinkt wurde. Ein absolut unnatürliches Linkprofil.
Trust Flow 0, Citation Flow 0
Morgens wie gewohnt aufs Klo gehen, nicht spülen, ins Klo gucken, Wert auslesen, fertig.
Billige Wiki Seiten, Kommentar-Spam, Webkataloge und englischsprachige Artikel auf deutsche Keywords
Ich nehme mal an, dass der betroffene Webseitenbetreiber nicht das nötige Wissen hat, um die Argumentation des „SEO“ zu prüfen. Stichproben bei den linkgebenden URL zeigten nur wertlose Wiki Sites mit amerikanischer IP mit englischsprachigen Artikeln, Webkataloge, Kommentar Spam auf Blogs und anderen Müll. Vor allem bei den Wiki Seiten wurde teilweise mehrfach in einem Artikel auf harte Money Keys verlinkt. Abgesehen davon, dass die Artikel auch noch alle identisch sind. Alles wertlos und bei dieser Masse der Links sogar noch schädlich.
2000€ kann man auch verbrennen, da hat man es wenigstens kurz warm
In diesem Beispiel hat der Betroffene 2000€ dafür bezahlt, dass die Seite vom Pinguin-Update bis auf Weiteres in den Kartoffelkeller geschickt wurde. Das Linkbuilding hat dieser Seite mehr geschadet als genützt und es dürfte den Betroffenen nun nochmals Zeit und Geld kosten, die Schäden wieder zu beheben. Wäre das mein Portal, so würde ich den Typen wahrscheinlich auf Schadensersatz verklagen…oder mindestens dazu verdonnern, seine Müll-Links zusammen zu kehren und den alten Zustand wieder her zustellen.
Und allgemein: Wenn das Ranking einer Webseite nach dem SEO-Prozess so gravierend schlechter ist als vorher, dann hat jemand seinen Job nicht richtig gemacht. Da spielt es imho auch keine Rolle, woran es nun genau gelegen hat.
Mein Fazit an die Kundenseite
Wenn Eure Rankings nach dem SEO-Prozess noch schlechter dastehen als vorher oder sogar konstant immer schlechter werden, dann ist es Zeit zu hinterfragen. Lasst Euch nicht mit lapidaren Ausreden abspeisen. Konfrontiert den SEO, er soll doch seine Arbeit bitte im Detail reporten und darlegen, was er genau gemacht hat und wann. Ausreden wie „Das liegt am Content der Seite“ oder „Am Wetter“ sind keine kompetenten Erklärungen. Scheisse bauen und einfach mit dem Geld abziehen, das ist kein schönes Verhalten. Zur Not zieht Ihr Euch (wie in meinem Beispiel) einen anderen fachlichen Rat hinzu.