Am 20.11.2012 titelte SEO-United im Blog wie folgt: 5 SEO-Trends die Ihr nicht verpassen solltet
Niemand kennt den Google Algorithmus! (Außer Google selbst)
Ich frage mich manchmal warum Menschen so etwas schreiben. Ich sags Euch: Content produzieren. Auf Teufel komm raus. Auch die SEO-Firmen müssen Content liefern um im Index relevant zu bleiben und den Status, in den Google News zu sein, nicht zu verlieren.
Aber die die am meisten nach „einzigartigem Content“ und Contentmarketing schreien sind die, die selber das Negativbeispiel bringen und das Netz mit Brei überfluten.
Ich sage es gerne noch einmal: Es ist nicht alles Gold was glänzt! Natürlich möchte jeder in Sachen SEO-Wissen ganz vorne dabei sein, aber Mutmaßungen und Fehlinterpretationen sind absolut schädlich für Informationssuchende oder SEO-Interessierte. Denn das Schlimmste ist: Es weiß ja niemand genau „Was ist wichtig?“, die meisten Kunden schon gar nicht. Noch schlimmer, die lesen dann solchen Humbug und konfrontieren einen damit im Kundengespräch. Da muss man dann erstmal wieder die Kirche ins Dorf holen.
- WDF*P*IDF
- Bloggeroutreach
- Forenlinkbuilding
- Contentmarketing
- Social Media
Zum ersten Punkt:
„Gewachsen aus den Vorträgen von Karl Kratz, die zwar kaum einer versteht, aber trotzdem zu funktionieren scheinen, ist ein echter Hype um dieses Thema entstanden.“
Also ich verstehe die Beiträge von Herrn Kratz sehr wohl. Das soll auch schon mal vorkommen wenn man sich mit technischen und mathematischen Prozessen auseinandersetzt. Was mir fehlt ist, wie so oft, eine schlüssige Argumentation und Belege, dass diese Methode erfolgreich ist. Und selbst wenn sie schlüssig ist und funktioniert, macht sie das noch lange zu keinem Trend!
Inhaltsverzeichnis
Bloggeroutreach
In Deutschland hat man bei den meisten renommierten und relevanten Blogs gleichmal den Vermarkter oder Anzeigenvertreter an der Strippe. Ein Link, und jeglicher anderer Content, zählt bei denen als “redaktioneller Beitrag”. Und den muss man bezahlen! Vielleicht ist das in Amerika anders.
Man sollte hier erwähnen, dass diese Art Linkbuilding verdammt teuer ist (wenn man überhaupt einen follow link bekommt). Es ist immer so leicht abgetan mit „Das brauchen wir und das und das…“, aber es wird nie auf die Kostenfrage eingegangen.
Die Frage muss nicht heißen “was für ein Blogger-Typ haben wir hier vor uns?” sondern “Welchen Verlag und welches Preisniveau?”. Vielleicht hat man in Nischen mal Glück mit privaten Bloggern, aber das ist die Seltenheit.
Ich “sehe das stark bei SEO´s” die entsprechendes Kundenbudget haben. Deshalb ist das in Deutschland “auch nicht stark unterschätzt” sondern einfach finanziell und zeitlich nicht leicht umzusetzen. Bloggeroutreach zählt mit zum Linkbuilding und wird auch meistens von Linkbuilding-Agenturen übernommen. Das kann kein SEO alleine bewältigen.
Forenlinkbuiliding
Das ist kein Trend, das ist absoluter Standard im Linkbuilding. Und diese Methode ist auch nicht „absolut unterschätzt“, sondern einfach nur enorm zeitaufwendig und teuer.
- authority links und Blog Links sind teuer
- Forenlinks und Links in Frage-Antwort-Portalen sind zeitaufwendig
- Branchenbücher sind nicht immer kostenlos
Contentmarketing
„Fazit: Falsch interpretiert, Potenziale werden noch lange nicht genutzt!“
Bitte gebt mir eine große Torte zum Werfen!
Contentmarketing ist auch kein Trend. Schon lange nicht mehr. Es ist keine Neuigkeit, dass Google seinen Nutzern nur den besten Inhalt und die besten Suchergebnisse liefern möchte und muss.
Man sollte hier vielleicht auch erwähnen, dass Linkbaiting eine eigene Wissenschaft ist und meistens von Marketing Profis oder professionellen Autoren erreicht wird. Linkbaiting, z.B. ein viraler Werbespot, ist ja organisches Linkbuilding.
Social Signals
Und “gerade die Aussage von Matt Cutts” über die Social Signals sagt nichts weiter, als das die sozialen Signale für Google gar nicht mehr komplett messbar sind, bis auf die von G+.
Jeder gut informierte SEO weiß, dass Facebook mit Google im Streit liegt (abgesehen davon sind Privatprofile und deren Content nicht crawlbar) und Twitter den letzten firehose deal mit Google nicht erneuert hat. Ich verstehe nicht wie man immer noch so naiv über Social Signals reden kann. Niemand weiß genau was Google überhaupt noch in den Social Media auslesen kann.
Und dann auch noch von “Trends” zu sprechen..unfassbar! Das wird wohl eher ein Anti-Trend.
Fazit
Damit ist Euch mehr geholfen, als mit „ich bin schlau, ich bin aktuell“ – Geschwafel von „SEO Trends“ und „Must haves“ die nichts weiter bezwecken, als Google ständig mit Content zu füttern. Sicherlich gibt es hier und da Dinge, die belegbar oder nachvollziehbar sind (siehe die Link Studie), aber es wird auch zu oft dahergeredet und gemutmaßt. Ich berichtete bereits.
Mahlzeit.
Nachtrag: Ich habe dazu noch ein Video aus dem Jahr 2009 von Matt Cutts gefunden, wo er in Teilen nochmal auf die essenzielle SEO-Frage eingeht (Englisch).